DAS SYMPOSIUM
FOTOGRAFIE
11:00 - 12:00 Uhr
DIE NEUE SCHÄRFE
Was wird aus dem Leitmedium Fotografie?
DER DIGITALE TURN stellt die Fotografie vor völlig neue Herausforderungen. Glücklich die frühen 1990er-Jahre, als Magazine noch in großer Zahl exklusive, gutbezahlte Aufträge an Fotografen vergaben. Spätestens seit mit dem Handy jede erdenkliche Situation fotografisch dokumentiert und im Internet sofort veröffentlicht werden kann, haben sich die Bedingungen für die professionelle Fotografie vollkommen verändert. Die Schwemme der Amateurfotos verdrängt nicht nur hochwertige, zeitaufwändige Produktionen, sondern auch die klassischen Distributionswege über Bildagenturen. Daraus leiten sich aber nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ästhetische Fragen ab. Wie kann die Profifotografie auf den massiven Druck durch die Hobby-Knipser reagieren?
Welche Strategien können Fotografen entwickeln, um aus dem Netz Nutzen zu ziehen? Welche Chancen ergeben sich durch die neuen Bildbearbeitungstechniken am Computer? Nutzen oder schaden sie? Und wie verändert sich unser Sehen – wird unser Blick eigentlich schärfer oder unschärfer?
Moderation: Ingo Taubhorn, Kurator Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen
Christian von Alvensleben, geboren 1941, war in den 1980er und 1990er Jahren einer der gefragtesten Fotografen Deutschlands. Er hat für alle großen deutschen Magazine gearbeitet, darunter „Zeit-Magazin“, „Stern“ und „Geo“. 2006 zog er sich aus dem Editorial-Auftragsgeschäft zurück. Seither widmet er sich ausschließlich eigenen Fotoprojekten. | ||
Peter Langer, geboren 1968, hat die Still-Life-Fotografie neu definiert und ihre aktuelle Ästhetik geprägt. Er verbindet hochwertige Produktfotografie mit dem, was man oft als Alltags- und Schnappschuss-Ästhetik bezeichnet. Dabei benutzt er bewußt die Mittel des Internets, indem er beispielsweise als Foto-Blogger täglich ein Bild postet. Bekannt wurde er mit seiner wöchentlichen Foto-Kolumne „Stil“ im „Zeit-Magazin“. | ||
Andreas Mühe, geboren 1979, ist einer der bemerkenswertesten jungen Fotografen Deutschlands. Mit seinen distanzierten, düsteren Aufnahmen entwickelte er eine ganz eigene Handschrift, die große suggestive Kraft entfaltet. Mühe fotografierte Angela Merkel, Karl Theodor zu Guttenberg und den Obersalzberg. Er schafft den Spagat, sowohl in der „Bild“ zu veröffentlichen als auch in der Kunstszene Anerkennung zu finden. | ||
Konrad R. Müller, geboren 1940, zählt zu den renommiertesten Porträt-Fotografen Deutschlands und steht für eine klassische Bildsprache auf höchstem Niveau. Mit seinen eindringlichen Schwarz-Weiss-Aufnahmen hat er sich weltweit einen Namen gemacht. Berühmt wurde er insbesondere durch seine legendären Kanzler-Porträts. Seit Konrad Adenauer haben sich alle deutschen Bundeskanzler von ihm fotografieren lassen. |