RUNDWELT
09:45 Uhr
Als Harvard-Professor und Schöpfer spektakulärer Bauten ist Rem Koolhaas einer der wichtigsten Vordenker zeitgenössischer Architektur. Er beschränkt sich nicht auf das bloße Entwerfen von Häusern, sondern begreift seine Profession als interdisziplinären Akt. Sein Büro OMA (Office of Metropolitan Architecture) und der angeschlossene Think-Tank AMO beschäftigen sich mit Baukunst, bildender Kunst, Grafikdesign, Interiordesign, Fotografie, Soziologie und Medien. Ziel ist stets die Erschaffung ganzheitlicher Raum- und Gestaltungswelten, in denen alle Kräfte zusammenfinden. Koolhaas wurde 1944 in Rotterdam geboren. Er studierte Architektur an der Architectural Association School (AA) in London und gründete 1975 das OMA, das zunächst mit theoretischen Beiträgen auf sich aufmerksam machte. Sein praktischer Durchbruch gelang ihm 1987 mit dem Nederlands Dans Theater in Den Haag. Danach baute er u.a. die Niederländische Botschaft in Berlin, die Konzerthalle „Casa da Musica“ in Porto und die Public Library in Seattle. Für die Modemarke Prada gestaltete er das gesamte Marken- und Kommunikationskonzept – von der Shop-Architektur bis zu den Anzeigen und Plakaten. Koolhaas erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Pritzker-Preis, der als Nobelpreis für Architektur gilt.
In seinem Vortrag gibt Rem Koolhaas einen Einblick in die Arbeitsweise seiner Büros OMA und AMO. Er erläutert anhand praktischer Beispiele, warum sich neue Bild-, Raum- und Gestaltungswelten nur noch durch das Zusammenwirken verschiedener künstlerischer und medialer Disziplinen herstellen lassen.