IT'S THE MEDIA, STUPID!
LEADAWARDS-SYMPOSIUM 2013
Deichtorhallen Hamburg
13. September 2013
Beginn: 10:00
Einlass: 9:30 Uhr
Walk Up Registration –
eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Eintritt kostet 25,00 Euro,
ermäßigt für Studenten 15,00 Euro.
Der Betrag ist direkt an der Kasse zu entrichten.
PROGRAMM:
IT’S A BATTLE, STUPID!
10:00 – 10:20 Uhr
16:20 – 16:45 Uhr
PRINT GEGEN ONLINE – EIN FELDVERSUCH.
Wollen wir wirklich den Beteuerungen glauben, dass Print- und Online-
Medien eigentlich keine Konkurrenten sind, sondern sich prima ergänzen
und ganz toll nebeneinander existieren? Wir machen die Probe aufs Exempel:
Zu Beginn des LeadAwards-Symposiums wird ein Print-Team und ein
Online-Team mit demselben Thema gebrieft. Danach haben beide sieben
Stunden Zeit, das Thema mit ihren grafischen und journalistischen Mitteln
umzusetzen: Das Print-Team in einer 20seitigen Magazinstrecke, das
Online-Team auf einer Website mit allen digitalen Features und Applikationen.
Am Ende des Symposiums präsentieren sie ihre Arbeit – und das Publikum
entscheidet, welches Medium mehr bietet und besser funktioniert.
DAS PRINT-TEAM besteht aus zwei Grafikern des Bureau Mirko Borsche,
das die meisten LeadAwards für Magazindesign erhalten hat, und aus zwei
Redakteuren des „Zeit Magazin“, das am häufigsten in der LeadAwards-
Kategorie „Zeitschriften“ ausgezeichnet wurde. Aus dem Bureau Mirko Borsche
sind das Johannes von Gross und Markus Lingemann, aus dem „Zeit Magazin“
Elisabeth Raether und Tillmann Prüfer.
DAS ONLINE-TEAM rekrutiert sich aus zwei Webdesignern sowie drei Online-
Redakteuren des Axel Springer Verlag, der wie kein anderes Verlagshaus
auf digitale Medien setzt. Um Text und Konzeption kümmern sich Karolina
Pajdak, Caroline Mohr und Philipp Blencke, für Gestaltung und Technik sorgen
Daniel Opderbeck und Michael Duve.
Das Ergebnis des Online-Teams sehen Sie hier: www.mit-merkel.de
Wegen des enormen Umfangs des Battle-Themas wurde dieses schon am Mittwoch an die Teilnehmer übermittelt. Somit erfolgte die Domain-Registrierung für BILD.de bereits am 11. September 2013.
IT’S THE PERSPECTIVE, STUPID!
10:20 – 11:30 Uhr
ERFOLG DURCH PERSPEKTIVWECHSEL.
Vier Magazine, vier Länder, ein Weg – "Apartamento"
aus Spanien, "The Gourmand" aus England, "The Outpost"
aus dem Libanon und "Tissue" aus Deutschland behandeln
klassische Magazinthemen, aber sie tun es mit einem neuen,
optimistischen, subjektiven Blick. Dabei setzen sie auf ausführliche
Texte, ausschweifende Bilder und unaufgeregte Individualität.
Das Medium "Zeitschrift" dient nicht mehr dazu, Genuss zu
beschreiben, es ist selbst Genuss. Entwickelt sich hier eine neue
Kultur für Magazine – oder stehen wir gar vor ihrer Renaissance?
NACHO ALEGRE, Gründer und Chefredakteur von
"Apartamento" (Barcelona)
40.000 Exemplare, erhältlich in 45 Ländern, fast immer vergriffen –
wie eine unkonventionelle spanische Wohnzeitschrift zum Liebling
einer globalen, großstädtischen Lesergemeinde wurde
DAVID LANE, Gründer und Chefredakteur von
"The Gourmand" (London)
Food, Art and Culture – wie ein englisches Lifestyle-Magazin fast
jeden Aspekt unseres Alltagslebens mit Essen verknüpft
IBRAHIM NEHME, Gründer und Chefredakteur von
"The Outpost" (Beirut)
Echtes Anliegen, seriöser Journalismus, hochmoderner Look – wie
eine Zeitschrift aus dem Libanon den demokratischen Aufbruch der
arabischen Welt begleitet
UWE JENS BERMEITINGER, Gründer und Chefredakteur von
"Tissue Magazine" (Hamburg)
Kunst, Liebe, Freiheit – warum ein Hamburger Independent-Magazin
die ständige Gratwanderung zwischen Sexualität und Kunst sucht
IT’S THE FUTURE, STUPID!
11:45 – 12:15 Uhr
DIE NEUE DIMENSION VON PRINT.
Weltweit wird mit Hochdruck daran gearbeitet: Neue Hard- und
Software-Technologien sollen schon bald das dreidimensionale
Drucken für den Hausgebrauch ermöglichen, erste Modelle sind
bereits auf dem Markt. Gegenstände werden damit gescannt und
auf Knopfdruck beliebig oft reproduziert bzw. "ausgedruckt".
Wissenschaftler sprechen europhisch von einer neuen Industriellen
Revolution. Doch welche Auswirkungen haben 3D-Drucker auf
kreative Arbeits- und Produktionsprozesse? Wie wird sich die
Tätigkeit von Designern, Künstlern, Kultur- und Medienschaffenden
verändern? Und welche Anwendungsmöglichkeiten bieten sich
überhaupt?
BEN JASTRAM, Leiter des 3D-Labors der
Technischen Universität (Berlin)
Bloßer Hype oder echte Offenbarung – warum 3D Drucker
die Kreativwelt durcheinanderwirbeln werden und wie die
Dinger überhaupt funktionieren
IT’S THE BRAIN, STUPID!
12:15 – 12:45 Uhr
DAS LESEN VON ARCHITEKTUR.
Vor fünf Jahren erklärte der Architekt Rem
Koolhaas auf dem LeadAwards-Symposium, dass Gebäude und Medien nicht
mehr voneinander zu trennen sind, dass Städte sich interaktiven Netzwerken
angleichen und urbane Topografien riesigen Benutzeroberflächen entsprechen.
Stimmt diese Theorie, oder ist es an der Zeit, sie zu revidieren? Bei Koolhaas’
These – so die Gegenposition – werden zwei Faktoren ausgeblendet: Die subjektive
Sicht des Betrachters auf Architektur. Und die Tatsache, dass man Gebäude, die
man täglich sieht, völlig anders liest als Medien, die einem täglich mit anderen Inhalten
begegnen.
ARNO BRANDLHUBER, Architekt und Publizist (Berlin)
Vorstellungsorientierung gebauter Umwelt – warum wir Gebäude anders wahrnehmen
als jedes andere Medium.
IT’S THE WEB, STUPID!
13:00 – 14:30 Uhr
WIDERSTAND ODER ACHSELZUCKEN?
Seit Edward Snowden steht fest, was sich eigentlich jeder hätte denken
können: Big Data existiert, Big Data ist mächtig, Big Data schnüffelt überall
rum. Die essentielle Frage, die daraus resultiert: Ist uns das egal oder setzen
wir uns zur Wehr? Wollen wir damit leben oder lehnen wir uns auf? Zwei
Männer haben diese Frage lange vor Snowden aufgeworfen. Sie haben alles
vorhergesagt, was uns plötzlich so überrascht und irgendwie auch nicht: Das
Internet als riesiger Spionageapparat, die Allmacht der Geheimdienste, die
Beteiligung von Facebook, Google und Twitter. Jetzt sprechen die beiden
Internet-Aktivisten darüber, warum wir Big Data nicht hinnehmen dürfen und
wie wir uns vor der totalen Überwachung schützen können.
JULIAN ASSANGE, Gründer von Wikileaks, Internetaktivist und
Whistleblower (London, via Videoschalte)
Eine Frage der Selbstbestimmung – warum nicht wir für die Mächtigen
transparent sein sollten, sondern die Mächtigen für uns
JACOB APPELBAUM, Hacktivist, Cypherpunk und Mitentwickler der
Anonymisierungssoftware „Tor“ (Berlin)
Eine Frage der Logik – wie wir uns der Kontrolle durch die Spionagesysteme
entziehen können, ohne unseren Computer verschrotten zu müssen
IT’S A WEAPON, STUPID!
14:30 – 15:00 Uhr
ÜBER DAS SCHIESSEN VON BILDERN IN DEN
ZEITEN DER REVOLUTION.
Seit Januar 2011 ist Ägypten in Aufruhr. Demonstrationen,
Massenproteste, Volksaufstände – und immer sind tausende
Handykameras dabei, die den Kampf festhalten und in die
sozialen Netzwerke verbreiten. Welche Rolle spielen Bilder für
die ägyptische Revolution? Welchen Einfluss haben sie auf den
Fortgang und die Deutung der Unruhen? Und wie arbeitet ein
Profifotograf inmitten der zahllosen Amateure? Unterscheiden
sich seine Fotos von denen der knipsenden Masse – und braucht
man sie überhaupt noch?
Moderation: Dr. des. Esther Ruelfs
MOHAMED ABD EL GHANY, Fotoreporter für die Agentur Reuters (Kairo)
Wahre Schärfe – wie ein ägyptischer Fotograf seit drei Jahren die
Revolution in seinem Land dokumentiert und dabei sein Leben riskiert
IT’S THE DESIGN, STUPID!
15:00 – 16:20 Uhr
ALLE WEGE FÜHREN ÜBERS DESIGN.
Je tiefer Zeitungen und Zeitschriften in die Krise geraten,
desto wichtiger wird ihre Gestaltung. Mit visuellem Storytelling,
emotionaler Aufmachung und anspruchsvoller Grafik versuchen
Printtitel ihre Wertigkeit zu erhöhen und gegen die schnelllebigen
Onlinemedien zu bestehen. Aber kann Optik die Abwanderung
der Leser tatsächlich stoppen? Zwei amerikanische Star-Designer
sagen "ja" – und empfehlen doch zwei völlig unterschiedliche
Methoden.
DAVID CARSON, Typografie-Rebell, Grafik-Revolutionär und Artdirektor
des legendären Magazins "Ray-Gun" (New York)
Raus aus der Kiste – warum wir dem Computer nicht länger alle
Design-Entscheidungen überlassen dürfen, sondern wieder selbst zu
Gestaltern werden müssen
LUKE HAYMAN, Partner bei Pentagram und Grafik-Designer u.a.
für "I.D.", "New York Magazin", "Time", "Stern" und "The Atlantic" (New York)
Editorials als Marke – wie klassische Printmedien in Zukunft überleben
können und warum wir dafür alle digitalen Möglichkeiten ausschöpfen müssen
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